Augen- und Gaumenschmaus-Rundreise durch die Schweiz

Carlo Bernasconi: Helvetia Vegetaria

AT Verlag, ISBN 9783038009283


Carlo Bernasconi 150 traditionelle, vegane Rezeptklassiker aus der Zeit vor der Massentierhaltung aus allen Regionen der Schweiz zusammengetragen, dabei u.a. Landfrauen oder alte Kochbücher zu Rate gezogen.

Die Kapitel des Kochbuches entsprechen einzelnen Regionen, zu denen man ein Foto, eine kleine Einführung und die landestypischen Rezepte erhält:

– Westschweiz ( Wallis, Waadt, Genf, Freiburg):
z.B. gefüllte Artischocken, Chalet-Suppe, Karden-Gratin, Tomatenfondue, Kartoffelkuchen,
Freiburger Käsekuchen ( herzhaft), Genfer Birnenkuchen, Weinkuchen, Sii, Roggenbrot

Nordwestschweiz ( Neuenburg, Jura, Basel, Basel-Land):
– z.B. Baseler MehlsuppeNeuenburger Spinatkuchen, Kohlgratin, Mandeltorte, Kartoffel-Apfel-Püree, St. Martins-Kuchen, Baselbieter Kirschkuchen, Basler Leckerli

– Mittelland ( Bern, Solothurn, Aargau, Zürich):
z.B. Emmentaler Kartoffelsuppe, Linsensuppe, Sauerkrautsuppe, Weinsuppe, Kappeler Milchsuppe, Berner Rösti, Binätschtätschli, Bircher Müsli, Meringues, Aargauer Rüblitorte

– Zentralschweiz ( Luzern, Zug Schwyz):
z.B. Luzerne Kräuterrahmsuppe, Eierrösti, Süßmostcreme, Birnenweggenkuchen, Zuger Chabisbünteli, Ofeturli, Zuger Kirschtorte

– Ostschweiz ( Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen, Appenzell):
z.B. Rieslingsuppe, Appenzeller Gsöödsoppe, Chässuppe, Sankt Galler Sammetsuppe, Schaff- hauser Zwiebelwähe, Spinatwähe, Gerösteter Maisgriess, Mandelfisch, St. Galler Klostertorte

Südostschweiz und Alpenbogen ( Graubünden, Uri, Glarus, Ob- und Nidwalden):
– z.B. Zigersuppe, Zwiebel-Brot-Suppe, Pizzoccheri di Poschiavo, Käse-Brot-Auflauf, Glarner Spinat-Zoggle ( Knöpfli), Birnenhonigkuchen, Engadiner Nusstorte

– Südschweiz ( Tessin und Bündner Südtäler):
– z.B. Karfreitagssuppe mit Gemüse und Nüssen,, Tessiner Pilzsuppe, Brotsuppe, Schwarze Polenta, Polenta mit Kräutern und Käse, Kastanienfladen, Brotkuchen, Kürbiskuchen

Die Rezepte sind gut erklärt, zu vielen gibt es ein Foto, das man auch in einem Designer-Magazin finden könnte. Man merkt den Rezepten an, dass sie einst, auch in ärmeren Zeiten, lecker satt machen sollten und so entsprechen sie mit Zutaten aus der eigenen Region ganz genau auch den heutigen Ansprüchen. Viele Rezepte verfügen neben dem Orginalnamen auch über einen übersetzten – bei etlichen war das wohl nicht wirklich möglich und man rätselt auf den ersten Blick. Jedes Rezept wird ergänzt durch einen ganzen Abschnitt mit Erklärungen beispielsweise zur Geschichte, zu den Zutaten oder zur Abwandlung zum vegetarischen Gericht.

Viele der Gerichte sind auf Grund ihrer Zutaten oder Zusammenstellungen ganz neu und spannend für mich, ob die Verwendung von Karden, Esskastanienmus, verschiedene Zubereitungen mit Wein oder landestypischen Zutaten wie z.B. Birnenhonig. Jedesmal, wenn ich das Buch durchblättere, entdecke ich wieder neue, aufregende Rezepte, die ich noch nachkochen möchte. Auch die Einstimmungen in die jeweiligen Regionen haben mir ausgesprochen gut gefallen.

 

5/5 *****

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